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Hornisse & Co.

Bekanntermaßen versetzt der Anblick von Hornissen oder Wespen den einen oder anderen Menschen häufig in Schreck oder gar Panik. Angst macht sich breit, von den verhältnismäßig großen Brummern gestochen zu werden.

Doch eigentlich sind eben Hornissen eher friedliche Genossen... Das heißt, wenn sie sich nicht gerade bedroht fühlen.

Hornissen, die zur Gattung der Wespen gehören, können dem Menschen sogar gewissermaßen von Vorteil sein, da sie Jagd machen auf kleinere Wespen und Bienen.

Bei Kaffee und Kuchen im Freien bleibt der Mensch also von lästigen Wespenangriffen verschont, denn im Gegensatz zur Deutschen oder Gewöhnlichen Wespe interessieren sich Hornissen nicht für Kuchen oder süße Getränke!

Die wichtigsten Fragen

Sind Hornissen aggressiv?

Hornissen sind relativ friedliche Tiere. Außerhalb ihres Nestbereichs gelten Sie eher als scheu und zeigen kaum Verteidigungsbereitschaft. Bei Bedrohung fliehen sie. Wenn sie nicht aus Versehen eingeklemmt werden, ist kaum ein Stich zu befürchten. Im Abstand von ca. drei bis vier Metern um das Nest herum sind allerdings einige Verhaltensregeln zu beachten, wenn man keine Verteidigungsreaktionen provozieren will:

  • Keine größeren Erschütterungen.
  • Kein längeres Verstellen der direkten Flugbahn.
  • Keine Manipulationen am Flugloch oder am Nest überhaupt.
  • Kein Anatmen der Tiere.
  • Hektische Bewegungen vermeiden.

Wenn man diese Regeln einhält, ist selbst ein Aufenthalt im direkten Nestumfeld möglich, in dem sich interessante Beobachtungen machen lassen.

Ist ein Hornissenstich gefährlich?

Nicht gefährlicher als der Stich einer Biene, Wespe oder Hummel! Für Allergiker ist allerdings Vorsicht geboten (Das trifft ebenso für Bienen oder Hummelstiche zu.).

Wie lange existiert ein Hornissenvolk?

Ungefähr 6 Monate von Mai bis Anfang November. Ab circa Mitte Mai beginnt eine junge Königin, die aus der Winterruhe erwacht ist, mit dem Aufbau eines Volkes. Ab Mitte/Ende Juni helfen ihr die ersten Arbeiterinnen bei allen anfallenden Aufgaben. Ab Mitte August werden die ersten Geschlechtstiere herangezogen. Im Spätsommer verlassen diese das Nest, um sich zu paaren und nicht zurückzukehren. Spätestens Anfang November ist das gesamte Volk abgestorben, oftmals schon deutlich früher.

Wird ein Nest im nächsten Jahr wieder bezogen?

Nein. Da es aber von anderen Insekten (zum Beispiel den nützlichen Florfliegen als Blattlausvernichter) zum Überwintern genutzt wird, sollte es erst im nächsten Frühjahr entfernt werden.

Warum fliegen Hornissen bei Dunkelheit manchmal in offene Fenster?

Da Hornissen auch nachtaktiv sind. Wie ein Nachtfalter werden sie vom Licht in ihrer Navigation gestört und von der Lichtquelle 'angezogen'. In diesem Fall einfach das Fenster weit öffnen und das Licht löschen, dann finden die Tiere in der Regel allein hinaus. Kommt das häufiger vor, Fliegengitter anbringen.

Was tun bei einem Hornissennest am Haus oder im Garten?

In 80% der Fälle gar nichts. Da Hornissen kein Interesse an Süßigkeiten oder Kuchen haben, werden sie kaum lästig. (Allenfalls interessieren sie sich im Spätsommer etwas für Fallobst.) Falls das Nest an einer sehr ungünstigen Stelle sitzt, kann man zum Beispiel den engeren Bereich des Nestes absperren, um Passanten fernzuhalten. Auch Flugumleitungen, Sichtblenden und andere Absicherungen sind möglich. Dazu sollte jedoch ein Experte zu Rate gezogen werden. Ist eine Umsiedlung ratsam, unbedingt die Untere Naturschutzbehörde einschalten!

Warum stehen Hornissen unter Naturschutz?

Sie sind in einigen Regionen Mitteleuropas vom Aussterben bedroht. In Deutschland sind die bemerkenswerten Tierchen seit 1987 als besonders zu schützende Art im Bundesnaturschutzgesetz aufgeführt. Der gesetzliche Schutz und die Aufklärungsarbeit der meist ehrenamtlichen Hornissenschützer hat zu einer langsamen Stabilisierung des Bestandes beigetragen. Allerdings kann noch keine Entwarnung gegeben werden!

Wovon ernähren sich Hornissen?

Ihre Brut ernähren Hornissen von fast allen überwindbaren Insekten. Dabei kann ein gut entwickeltes Hornissenvolk pro Tag bis zu einem Pfund Insekten erbeuten. Auf dem Speiseplan stehen: Fliegen, Wespen, Bienen, Heuschrecken, Käfer, Raupen, Spinnen, Libellen etc.
Erwachsene Tiere (Imagines) ernähren sich von Baum- und Pflanzensäften, die sie an Baumwunden aufnehmen oder sich durch "ringeln" (nagen) an jungen Ästen beschaffen. Außerdem gehen sie im Spätsommer auch gelegentlich an Fallobst.

In Ausnahmefällen: Nest umsiedeln

  • Hornissen stehen wie auch Wespen, Hummeln, Wildbienen und Waldameisen unter Artenschutz!
  • Die Nester dieser geschützten Arten dürfen nicht zerstört oder umgesiedelt werden, wenn keine Genehmigung der Unteren Naturschutzbehörde vorliegt (anderenfalls drohen Geldbußen)! Was zu beachten ist, lesen Sie hier!
  • Soll ein Nest beseitigt oder umgesiedelt werden, beachten Sie bitte unsere Informationen zum Verfahrensablauf:

    Informationen zum Verfahrensablauf

    ... zur Umsiedelung von Nestern geschützter Insektenarten >>

Kontakt

Ihre Ansprechpartner im Raum:

Altkreis Auerbach | Altkreis Reichenbach

Altkreis Klingenthal

Frau Katja Scheuer-Frommelt

Geschäftsbereich II |Amt für Umwelt |Sachgebiet Naturschutz
Sachbearbeiterin Schutzgebiete Arten- u.Biotop-schutz/Eingriffe

Bahnhofstr. 42– 48
08523 Plauen

Altkreis Oelsnitz

Altkreis Plauen

Stadt Plauen

Herr Thomas Hallfarth

Geschäftsbereich II | Amt für Umwelt | Sachgebiet Naturschutz
Sachbearbeiter Schutzgebiete u. Handelsrelevanter Artenschutz

Bahnhofstr. 42 – 48
08523 Plauen

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