Goldener Scheckenfalter
Der Goldene Scheckenfalter gilt bundesweit als stark gefährdet.. In Sachsen ist er sogar vom Aussterben bedroht. Ein länderübergreifendes Projekt will das verhindern: Am Grünen Band, an der Landesgrenze zu Bayern und Tschechien, sollen seine Lebensräume sicher, besser, weiter und miteinander vernetzt werden.
Der Goldene Scheckenfalter (Euphydryas aurinia), man nennt ihn auch Abbiss- oder Skabiosen-Scheckenfalter, besiedelt artenreiche Feucht- und Nasswiesen. Auch auf Borstgrasrasen und in Niedermooren ist er zu Hause.
Die letzten sächsischen und nordbayerischen Vorkommen liegen am Grünen Band, dem Schutzgebietssystem entlang der früheren innerdeutschen Grenze.
In diesem Raum zwischen Bayern, Sachsen und der Tschechischen Republik soll das Projekt die noch bestehenden Vorkommen des Goldenen Scheckenfalters stabilisieren und eine dauerhaft überlebensfähige Population aufbauen.
Was geschieht im Projekt?
- Bestehende Habitate werden aufgewertet beziehungsweise erweitert.
- Potenzielle Lebensräume werden zu geeigneten Lebensräumen umgestaltet.
- Neue Flächen werden hinzugekauft, artspezifisch genutzt und gepflegt.
Nur so lässt sich die Situation im Projektgebiet verbessern. Und gelingt uns damit, diese Art zu schützen, kann auch eine Vielzahl weiterer gefährdeter Arten dieses Lebensraums davon profitieren!
Welche Vorteile bringt das Plus an Lebensraum?
Die erweiterten Lebensräume bringen folgende Effekte mit sich:
- Es kann sich hochwertiges Feucht- oder Magergrünland entwickeln.
- Isolierte Vorkommen lassen sich miteinander verbinden.
- Teilpopulationen können sich untereinander genetisch austauschen.
- Der Aussterbeprozess wird beendet.
- Perspektivisch ergeben sich dauerhafte Lebensbedingungen für die Art.
Scheckenfalter | Teufelsabbiss | Lupine
Eng mit dem Leben des Goldenen Scheckenfalters ist in jenen Feuchtlebensräumen der Gewöhnliche Teufelsabbiss (Succisa pratensis) verbunden.
Er dient dem Falter als Eiablage und seinen Raupen als Nahrungsquelle.
Im Projektgebiet muss er jedoch zunehmend der Vielblättrigen Lupine (Lupinus polyphyllus) oder Verbuschungsprozessen (Sukzession) weichen.
Die Lupine gehört zu den häufigsten nicht einheimischen, invasiven Arten (Neophyten) Deutschlands. Ziel des Projekts ist es also auch, die Lupine zurück zu drängen und den Teufelsabbiss zu stärken, zu vermehren und seinen Lebensraum zu festigen. Dazu werden:
- von ihm bevorzugte magere Böden wiederhergestellt,
- Aussaaten und Neupflanzungen vorgenommen.
Projekt wirkt bundesweit
Das Projekt stärkt nicht nur den Goldenen Scheckenfalter. Auch zahlreiche weitere seltene oder gefährdete Tier- und Pflanzenarten profitieren, wie zum Beispiel auch Arnika. Denn gefährdete Feucht- und Nasswiesentypen, Borstgrasrasen und mageres Frischgrünland sollen damit auch bundesweit aufgewertet werden. Das Projekt trägt somit zum Erhalt der Arten- und Lebensraumvielfalt bei und bringt doppelten Effekt:
- Dank hoher Flächenanteile an Naturschutzgroßprojekten und FFH -Gebieten im Projektraum lässt sich im Projektverlauf auf bestehende Erkenntnisse zurückgreifen.
- Neue Erkenntnisse ermöglichen andererseits wesentliche Impulse auch für die künftige Entwicklung des Grünen Bandes.
Der Goldene Scheckenfalter gehört, wie auch Arnika, zu den Verantwortungsarten Deutschlands. Das sind Arten, für die Deutschland besondere Verantwortung trägt, weil sie ausschließlich oder größtenteils nur in Deutschland vorkommen.
Projektlaufzeit
- Mai 2015 – April 2021
Projektträger
- Bund Naturschutz in Bayern e. V.
- Landratsamt Vogtlandkreis
Kooperationspartner
- AMETYST (NGO Tschechien)
Gefördert durch
- Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB)
- Bundesamt für Naturschutz (BfN)
- Bayerischer Naturschutzfonds
- Sächsisches Ministerium für Umwelt und Landwirtschaft (SMUL)
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